Angststörungen sind den eher „stillen“ psychischen Problemen zuzuordnen, da sie für die Bezugspersonen der betroffenen Kinder oder Jugendlichen oftmals weniger störend oder belastend sind als eine Störung des Sozialverhaltens oder die hyperkinetische Störung.  Sie sind die zweithäufigste Gruppe der diagnostizierten psychiatrischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen mit 4-8% – hinter der Störung des Sozialverhaltens. Neben der klinisch relevanten Störung, die diagnostiziert wird und durch eine deutliche Beeinträchtigung des täglichen Lebens über einen längeren Zeitraum hinweg gekennzeichnet ist, quälen sich viele Kinder eher unbemerkt mit verschiedenen Ängsten, Sorgen und Befürchtungen, die ebenso ernst zu nehmen sind. Diese können ihr soziales Verhalten beeinflussen oder zur Vermeidung bestimmter Situationen führen.
Beispielsweise werden Trennungsängste, soziale Ängstlichkeit oder Panikattacken und Phobien unterschieden, aber auch eine generalisierte Angst, die sich meist als unspezifische, ausgeprägte und ausdauernde Besorgnis – in der Regel unbegründet – äußert, z. B. bezogen auf die Zukunft, auf früheres Verhalten, eigene Fähigkeiten oder das eigene Aussehen. Dies wird häufig begleitet von Ruhelosigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, innerer Anspannung, Unsicherheit etc.

Das Führen eines „Angst-Tagebuchs“ kann erste Anhaltspunkte über die die Häufigkeit des Auftretens, den Anlass und der Intensität der Angst geben.