Von Anorexia nervosa (AN; selbst herbeigeführter Gewichtsverlust) und Bulimia nervosa (BN; Ess-Attacken und selbst herbeigeführtes Erbrechen) sind eher Mädchen betroffen.

Bei der Anorexia nervosa sind die bereits untergewichtigen Betroffenen mit einem BMI unterhalb von 17,5 der Überzeugung, zu dick zu sein und vermeiden beispielsweise einerseits kalorienhaltige Speisen, und treiben andererseits exzessiv Sport. Oftmals bestehen gleichzeitig Angstsymptome, soziale Unsicherheit oder eine depressive Verstimmung, oder gehen der Ess-Störung voraus. Bis zu drei Viertel der essgestörten Patientinnen haben auch Symptome einer Angststörung (Egloff, 2023).

Mädchen mit Bulimie haben in der Regel Ess-Anfälle bzw. Heißhungerattacken, in denen unkontrolliert Nahrung aufgenommen wird. Um nicht zuzunehmen, wird die verzehrte Nahrung selbstinduziert wieder erbrochen.

Weiterhin kann die Binge-Eating-Störung (immer wiederkehrende Ess-Attacken) unterschieden werden. Hierbei handelt es sich um die häufigste Ess-Störung. Betroffene haben keine Kontrolle über das Essverhalten. Anders als bei Bulimie wird nicht versucht, sich der aufgenommenen Nahrung durch Erbrechen wieder zu entledigen. Weibliche und männliche Betroffene sind gleichermaßen vertreten und  häufig übergewichtig.

Jede genannte Ess-Störungssymptomatik hat häufig eine emotionsregulierende Funktion.