Tics sind unwillkürliche, plötzliche Bewegungen (motorische Tics, z. B. Augenblinzeln, Grimassieren, aber auch Treten, Hüpfen oder Klopfen ohne erkennbaren Grund) oder Lautäußerungen (phonetische Tics, z. B. Räuspern, Hüsteln etc.). Jungen sind drei- bis viermal häufiger betroffen als Mädchen. Besteht der Tic seit mehr als vier Wochen, aber unter 12 Monaten, spricht man von einer vorübergehenden Tic-Störung; bei einer Dauer von über 12 Monaten von einer chronischen Tic-Störung. Bei letzterer, treten häufig zuerst motorische Tics im Kindergartenalter auf; phonetische Tics entwickeln sich teilweise mehrere Jahre später. Tics können bei Kindern und Jugendlichen soziale Beeinträchtigungen verursachen, da sie durch ihr plötzliches Auftreten die Aufmerksamkeit anderer auf sich ziehen. Ein umfassendes Verständnis der Ursachen ermöglicht die Entwicklung von Bewältigungsstrategien, die in erster Linie darin bestehen, die Tics in ihrer Schwere und Häufigkeit zu reduzieren. Die Tic-Symptomatik bildet sich oftmals im Laufe der Adoleszenz zurück.